Es war es eine der Top-Nachrichten 2022: So viele Kirchenaustritte wie nie zuvor, erstmals sind die Mitglieder der christlichen Kirchen in Deutschland in der Minderheit. Entsprechend steigt die Nachfrage nach freien Trauerfeiern & Beerdigungen und damit auch das Interesse am Beruf. Vermutlich spielst auch du mit dem Gedanken, Trauerredner*in werden zu wollen, wenn du diesen Beitrag jetzt liest.

Die erste Frage, die sich dann fast zwangsläufig stellt: Brauche ich eine Ausbildung, um Trauerredner*in werden zu können? Das Internet ist voll von Angeboten, gefühlt sprießt jeden Tag ein neues Ausbildungspaket aus dem Boden. Das suggeriert natürlich: Ohne geht es nicht!

Aber stimmt das wirklich? Und wenn ich mich dafür entscheide, wie finde ich das richtige Angebot? 
Diese Fragen werde ich dir heute beantworten. Denn bevor du richtig viel Geld in die Hand nimmst und etwas buchst, solltest du dir ein paar Gedanken dazu machen.

Trauerredner*IN WERDEN – Ausbildung Ja oder Nein?

Wenn du jetzt auf ein klares Ja oder ein eindeutiges Nein wartest, muss ich dich enttäuschen. Doch ich möchte dir drei Gedanken mit auf den Weg geben, damit dir selbst die Entscheidung leichter fällt.

FRAGE 1: Was brauchst du, UM TRAUREDNER*IN WERDEN ZU KÖNNEN?

Und die Betonung in dieser Frage liegt einzig und allein auf einem Wort: DU!
Wir alle sind so unterschiedlich und bringen die verschiedensten Voraussetzungen und Vorkenntnisse mit auf dem Weg, um Trauerredner*in zu werden.

Also anders gefragt: Wer bist du und was kannst du schon? Sprich: Welche Basis bringst du mit? Was hast du in deinem ursprünglichen Beruf sowieso schon gelernt? Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Empathie und Gesprächsführung. Fachwissen in Sachen Sprache und Sprechen. Kreativität beim Schreiben. Rhetorik. Vorträge halten… – es steckt so einiges drin, um erfolgreich Trauerredner*in werden zu können. Vielleicht bringst du davon ja schon eine ganze Ladung mit?

Wenn du diese Bestandsaufnahme gemacht hast, bleibt die eine Kernfrage über: An welchen Stellen brauchst du Unterstützung und Input? Zu welchen Themen willst du an die Hand genommen werden?

DAS PROBLEM bei Trauerredner*in-Ausbildungen:

Was macht ein Ausbildungsprogramm zum Ausbildungsprogramm? Nu klar, es gibt ein Programm.

Das heißt: Die Inhalte sind definiert, genauso die Schwerpunkte, die Didaktik, der Stundenplan. Und sehr setzt all das an der absoluten Basis an. Ist ja schließlich eine Ausbildung für Neueinsteiger*innen.

Für dich kann das heißen: Zu viel von dem, was du eh schon kannst oder zu wenig von dem, was du eigentlich bräuchtest.

FRAGE 2: WAS steckt ganz genau drin?

So, du weißt also inzwischen, was du sowieso schon kannst und was in deiner Trauerredner*in-Ausbildung drinstecken soll. Genau das ist die zweite wichtige Frage, die du im Blick haben solltest, wenn du ein Programm auswählst:

Wo liegen die Schwerpunkte? Welche Themen werden besprochen und wie ausführlich?
Werden generell Business-Themen abgedeckt wie Anmeldung, Werbung, Steuern, Website und Co.? Bekommst du genug Input, um deinen eigenen kreativen Workflow zu entwickeln? Was ist mit Rhetorik, Gesprächsführung, Stimme, Präsenz, Auftreten, Technik und Co?

Und was im Trauerbereich super wichtig ist: Wird die Trauerarbeit, die Selbstfürsorge, der psychologische Anteil… ausreichend beleuchtet, um dich und auch die Angehörigen bestmöglich zu schützen?

DAS POTENTIELLE PROBLEM DABEI

Da draußen sind so unglaublich viele Angebote: Online-Wochenend-Kurse für kleines Geld. Große Player, die seit ewigen Zeiten das gleiche Raster vermittelt. Frischlinge, die gerade mal fünf Beerdigungen begleitet haben…

Deswegen mein großer Tipp: Schau dir ausführlich an, wer dir da eigentlich Wissen verkaufen will. Nicht nur in Sachen Erfahrung und Know-How, sondern auch in Sachen Persönlichkeit. Passt dieser Mensch zu dir, deinen Werten und deiner Arbeitsweise?

Ganz logisch ist auch: Trauerredner*in ist kein klassischer Ausbildungsberuf über drei Jahre. Der Zeitraum ist also begrenzt und genauso sind es die Inhalte des Kurses. Heißt im Klartext: Manche Themen werden vielleicht nur angerissen, manche werden gar nicht thematisiert.

Und dann geht es dir wie einigen meiner Coachees, die viel Geld in eine Ausbildung als Trauerredner*in investiert haben und hinterher trotzdem mit einer ganzen Batterie an Fragezeichen da sitzen, die sie dann im 1:1-Coaching besprechen.

FRAGE 3: Welches Konzept bekommst du?

Sooo wichtig, wenn es um das Schreiben der Rede und die Gestaltung der Trauerfeier geht!

Es gibt zwei Wege: Es wird ein starres Konstrukt vermittelt, quasi ein Modell oder Raster mit einem fixen Aufbau der Rede und der Zeremonie.
Der deutlich bessere Weg: Du bekommst ein flexibles System, eine Strategie, du du an deine eigenen Bedürfnisse anpassen kannst. Schließlich willst du Trauerredner*in werden und nicht die Kopie einer Kopie einer Kopie von Redner*innen-Typen, die tausendfach durchs Land laufen.

DAS POTENTIELLE PROBLEM DABEI:

Klaro, starre Raster, Bausätze und Herangehensweisen sind ziemlich leicht zu vermitteln und wirken gerade für Anfänger*innen bequem und leicht umsetzbar. Aber spätestens, wenn du mehr Aufträge bekommst, wirst du feststellen, dass sie vor allem eins sind: Starr.

Wenn du das Glück hast, dass dieses Raster zu dir und deiner Arbeitsweise passen – hey super, Glück gehabt. Wenn nicht… tja. Dann sitzt du da und zweifelst, weil das Gelernte irgendwie nicht umsetzbar ist für dich.

Merke: Nicht du bist das Problem, das System ist es!

Du willst immer noch Trauerredner*in werden – und jetzt?

Eine Trauerredner*innen-Ausbildung ist prinzipiell gut oder schlecht. Eins haben sie aber gemeinsam: Sie kosten richtig viel Geld. Deswegen solltest du dich gut informieren und recherchieren.

Nimm dir Zeit, folge den Personen in den sozialen Medien und schaue dir die Websites genau an. Wenn es Testimonials gibt, kontaktiere Kolleg*innen, die diese Ausbildung gemacht haben und tausche dich mit ihnen aus.

Überstürze nichts und lass dich auch von vermeintlichen Verknappungsmomenten nicht triggern (a la „Schnell sein, es ist nur noch ein Platz frei!“). Oder…

Eine schlaue Alternative zur Trauerredner*innen-Ausbildung

Was ich dir aus eigener Erfahrung wirklich ans Herz legen kann: Eine Kombination aus Know-How rund ums Thema Trauer und gezielte 1:1-Coachings.

Umgang mit Trauer

In meinen Augen ist es essentiell, sich bestmöglich auf den Umgang mit trauernden Menschen vorzubereiten. Oft sind wir in dieser chaotischen Zeit ein Fels in der Brandung und sollten das auch mit entsprechendem Fachwissen sein können. Eine Ausbildung speziell für den Bereich Trauerbegleitung, Sterbebegleitung oder Hospizhilfe bringt oft mehr als ein Wochenendkurs „Trauerredner*in werden“. Nicht nur für die Angehörigen, sondern auch, um selbst gut auf sich achten & mit sich selbst umgehen zu können.

Coaching & Mentoring

Du bestimmst, worum es geht! Dadurch kann ein gutes Coaching deutlich effizienter sein, weil du deine Energie in die Stellen investierst, die für dich wichtig sind. Deine Persönlichkeit steht im Zentrum – denn es geht allein um dich. Redner*in ist nicht gleich Redner*in – wir alle arbeiten, ticken & sind unterschiedlich. Gute Coaches gehen genau darauf ein. Außerdem bestimmst du allein: So viel & so oft du möchtest
Gemeinsam erarbeitet ihr einen ganz konkreten Plan, wie viel & wie oft ihr euch seht. Deswegen kann eine 1:1-Begleitung oft sogar günstiger sein als ein komplettes Ausbildungspaket.

Du willst Trauerredner*in werden? Ich bin an deiner Seite!

Als Business-Mentorin für Redner*innen bekommst du genau das, was du brauchst:

Mit Frag Manu – dem 1:1-Coaching und -Mentoring: Deine Themen sind meine Themen. Ehrlich, konstruktiv & alltagsnah.

Mit jeder Menge Material für Redner*innen – von Fragebögen bis Gesprächsleitfäden und Co. – ganz einfach zum Downloaden und Loslegen.

Mit Online-Workshops und Kursen zu all den wichtigen Themen, damit du nicht nur Trauredner*in werden, sondern im schönsten Job der Welt richtig durchstarten kannst.